Lido Di Venezia – Venedig – Stadt in der Lagune

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29. April 2018

“Auf der Landkarte des Lebens ist jeder Mensch eine Insel”

Im letzten Jahr lernte ich die wunderschöne Stadt Venedig kennen. Niemals hätte ich gedacht bereits im neuen Jahr erneut nach Italien zu reisen. Diesmal ging es direkt nach Lido di Venezia, welches der mittlere Teil einer vorgelagerten Nehrung ist, die von Chioggia bis Jesolo reicht, und die Lagune von Venedig von der offenen Adria trennt. Erstaunlicherweise herrscht hier Autoverkehr. Denn wer vorher Venedig, Burano oder Murano besucht hat, wird feststellen, dass dort kein Auto- oder Busverkehr stattfindet. Die einzelnen Inseln kann man schnell und leicht erreichen Dank der Fähre, den Vaporetti der ACTV, aber auch per Wassertaxi. Durch das 11 Km lange Lido führt lediglich eine Hauptstraße. Die Insel besitzt aber auch nur eine Fläche von knapp 4 Km.

Lido würde ich als das ruhigere Venedig bezeichnen. Hier herrscht weniger Trubel. Ideal also für Einheimische oder Touristen, die sich gern ein wenig zurückziehen möchten. Die Insel kann man wunderbar per Rad erkunden, denn es gibt viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Neben der Hauptstraße mit Geschäften, die zum Bummeln einladen, gibt es gute Restaurants, Nebenstraßen in den prächtige Jugenstilbauten stehen, Kathedralen mit einer beeindruckenden Historie, den alten Flughafen, ein altes Kloster und einen wunderschönen Strand.

Montagnachmittag landete der Flieger in Venedig. Gemeinsam mit der PR Agentur, einigen Journalisten und Bloggern brausten wir per Wassertaxi nach Lido. Als erstes gab es ein leichtes Willkommens Mittagessen im Hotel Villa Mabapa. Typische leckere frische italienische Köstlichkeiten wie Salate, Pastagerichte und Desserts wurden aufgetischt. Der krönende Abschluß bildete für mich der typische italienische Cappucchino. Während unserer Schlemmereien, stellte sich uns kurz die Präsidentin Michela Cafarchia des Konsortiums vor. Damit wir einen guten Einblick der zahlreichen Möglichkeiten der Insel erhielten, wurde dafür speziell ein Programm zusammengestellt.

Lido die ruhige InselHotel Biasutti

Julia und ich verweilten die Tage im Hotel Biasutti. Ein kleines gemütliches Hotel, welches wirkte als wäre die Zeit stehengeblieben. Beim Einchecken wurde uns je ein Zimmer zugeteilt, doch Julia schlug vor, dass wir uns eines teilen könnten, dass sei doch lustiger.

Unser Zimmer – MEIN Zimmer 😉 – schien als stammte es aus der Rokoko Ära. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Es war für mich das erste Mal, dass ich in einem Zimmer nächtigen durfte, welches antikes Möbeliar mit Geschichte besaß.

In Italien ist es jedoch üblich, dass Hotels, Restaurants oder auch Geschäfte Möbel aus der Antike einsetzen. Egal wo man sich in Italien  befindet, man spürt die Wurzeln der Vergangenheit. Kein Land hat mich geschichtlich in der Baukunst so beeindruckt, wie dieses.

La Prima Coalzione – Das erste italienische Frühstück in der Woche

Lido eine kleine Stadt auf der Insel zum erholenIrgendwie hatte ich angenommen, dass die meisten Länder wesentlich opulenter frühstücken als wir Deutschen. Die Hotels der Welt bieten mittlerweile ein breites Buffet an. Für jeden ist immer etwas dabei. Doch der wahre Italiener in Italien frühstückt eher bescheiden in der Woche. Hauptsache Kaffee gibt es! Passend zu dem Heißgetränk wird ein Cornetto (Brioche) gereicht, was nichts weiter als süßes Backwerk meint, wie ein Croissant mit Füllung beispielsweise. Auf der Arbeit gibt es jedoch ein zweites Frühstück 😉 Am Wochenende hingegen speisen die Italiener gern ausgedehnt und reichhaltig, denn da hat man Zeit und geniesst diese mit der Familie oder auch mit Fremden. So ein Frühstück kann sich dann bis zum Mittag gern hinziehen.

Hotel Grande Albergo Ausonia & Hungaria

Während unserer Pressereise war das Hotel Grande Albergo Ausonia & Hungaria unser Treffpunkt. Wir waren nicht alle im gleichen Hotel untergebracht, so war dieses von uns allen der zentrale Anlaufpunkt. Das Hotel besticht durch die kunstvolle Optik und dem imposanten Eingang. Die offerierten Snacks konnten uns schon eingen guten Einblick darüber geben, wie gut das Essen hier war.

Unterricht im Gondelfahren mit Club Nautico San Marco

Venedig und ihre Inseln ist bekannt für seine Gondelfahrten. In der Regel buchen Paare eine romantische Fahrt samt Gondoliere, der sie sogar mit seinem Gesang verzaubert. Unser Presseteam wurde in die Kunst eingeführt und erhielt Unterricht vom Club Nautico San Marco auf Lido. Wir waren eine reine Frauentruppe, und nun hieß es Ruder in die Hand nehmen und seinen Mann stehen. Wir machten uns recht gu, wie ich fand. Gut, weit und breit war eh kein Gegenverkehr zu sehen. Wir hatten die Kanäle fast für uns. Somit konnte uns gar nichts passieren, außer auf Land zu stoßen. Wir hatten nur ab und an Schwierigkeiten mit der Sprache. Denn der Unterricht fand auf italienisch statt. Die Italiener sind Meister im Gestikulieren, dass half natürlich ungemein im verstehen. Zu guter Letzt wurden wir sogar mit Gesängen versorgt, wie es sich für eine echte Gondelfahrt gehörte.

Ristorante Gran Viale

Körperliche Betätigung macht bekanntlich hungrig. So kehrten wir am Abend bei dem gemütlichen Restaurant Gran Viale ein. Zwischen Vorspeisen, Hauptgängen und Nachspeisen wurde mir klar, warum man die italienische Küche für die Beste weltweit hielt. Ich schwöre, ich habe in meinem Leben noch nie so gut gegessen wie auf Lido. Das erste mal in Venedig war ich seiner Zeit vom Essen enttäuscht. Vort Ort gab es so viele lausige Restaurants, die nur schnelles Touristenessen anboten, welches den Gaumen kein Wohlgefühl entlocken konnte. Lido hingegen präsentierte die ialtienische Küche von der alle immer so schwärmten.

Frühstück in Italien auf LidoHotel Villa Pannonia

Bevor es in unser Hotel zurückging machten Julia und ich einen Abstecher in Benedettas Unterkunft, dem Design Hotel Villa Pannonia. Äußerlich hatte das Gebäude den altmodischen Charme. Im inneren war es sehr modern gestaltet mit ausgeklügelter Lichttechnik. Besonders gefiel mir die idee, dass Künstler dort ihre werke ausstellen dürfen.

Radtour durch Lido

Jugendstilvillen

Der nächste Tag startete recht sportlich. Mit dem Rad erkundeten wir Lido. Als allererstes wurden uns die schönen Jugendstilvillen in den Seitenstraßen gezeigt. Prächtige Gebäude aus den 20’igern zierten die Straßen mit wunderschönen Gärten. Viele Einheimische haben hier ihren zweiten Wohnsitz oder wohnen komplett auf Lido. Es gibt auch die Möglichkeit sich als Tourist in eine Jugendstilvilla einzumieten.

Chiesa di San Nicolò

Lido StadtIm Norden der Insel Lido di Venezia befindet sich seit etwa 1053 eine dem heiligen Nikolaus geweihte Kirche mit Kloster, das von Benediktinermönchen bewohnt wurde. Kirchen haben immer etwas ehrfürchtiges an sich. Ich war schon immer zwischen Glaube und Unglaube hin- und hergerissen. Früher wollte ich aus Neugier alles wissenschaftlich belegt haben, weil es einfacher ist an sichtbare und erklärbare Dinge zu glauben. Mittlerweile ist mein Durst gestillt. Ich muss nicht immer alles hinterfragen, um es zu verstehen. Wenn ich bereit bin Dinge anzunehmen und sie zu akzeptieren, stellt sich irgendwann nicht mehr diese Frage. Ich hatte gehofft, dass wir während der Lido Reise eine oder mehrere Kirchen besuchen würden. Jedes Land, Städtchen oder Insel welche ich bereiste, habe ich immer die heiligen Plätze aufgesucht. Für mich gehört das zur Kultur dazu. Irgendwie habe ich auch das Gefühl ein besseres Gespür für die Menschen dadurch zu erlangen.

Benediktkloster

Heute ist das ehemalige Kloster Sitz des EIUCs (European Inter-University “Center for Human Rights and Democratisation”). Die Organisation setzt sich für die Werte der Menschenrechte ein. Hier haben Studenten die Möglichkeit an Partnerprogrammen teilzunehmen. Diverse Projekte bietet die Universität an.

Nicelli Flughafen

Aeroporto di Venezia-Lido “Giovanni Nicelli” / Aeroporto di Venezia San Nicolò

Der Flughafen Nicelli enstand 1915 als Militärflugplatz. Heute ist er eine Anlaufstelle für Geschichtsinteressierte. In der Jahrtausendwende bewahrte man den Flugplatz vor dem völligen Zerfall und restaurierte alles sorgsam. Der komplette Bereich von innen ist mit dem Möbeliar aus der damaligen Zeit eingerichtet.

Circolo Golf Venezia (gegründet 1928)

Der Besuch eines der ältesten Golfclubs in Alberoni durfte natürlich nicht fehlen. Per Taxifahrt ging es zum Anwesen. Hier hatten schon Berühmte Personen wie Henry Ford, Adolf Hitler oder Mussolini gespielt. Erst nach dem 2.Weltkrieg wurde die Anlage vergrößert. Zu Beginn seiner Zeit gab es nur 9. Spiellöcher, die dann auf 18. Löcher erweitert wurden. Die Parkanlage hat etwas romantisches an sich mit all den Bäumen und Büschen, die die Bereiche trennen. Das Spielfeld wurde auf einem Feld errichtet unter denen noch die Bunker aus Kriegszeiten sich befinden.

Restaurant & Clubhaus

Der Golfclub hat ein wunderschönes Anwesen mit einer sehr guten Küche. Wenn ich je in den Genuss komme, das Golfspiel zu erlernen, dann würde ich in jedem Fall hier einmal spielen wollen. Das gute Essen würde ich mir hier natürlich auch nicht entgehen lassen. Der Golfplatz zählte mit zu meinen Highlights während dieser Reise.

Oasi degli Alberoni – WWF (World Wildlife Fund)

Der Strand von LidoIn Alberoni befindet sich das Wald- und Naturschutzgebiet. Das Areal inklusive Dünen und Strand werden vom WWF betreut. Bei einer Führung wurden wir über die genaue Arbeit informiert und erhielten einen guten Einblick über den derzeitigen Zustand des Schutzgebietes. Am meisten erschreckte mich der schmutzige Strand. Dieser wird zur Saison immer komplett gereinigt. Es ist nicht so, dass die Menschen hier unachtsam sind und Müll herumliegen lassen. Es ist das Meer. Wie wir alle wissen sollten befinden sich in unseren Meeren große Plastikmüllinseln, die immer wieder Teile an Land spült. Flora und Fauna leiden natürlich darunter.

Durch unsere Schuld gibt es überhaupt diese unnötigen Müllberge. Es hat mich wirklich sehr traurig gestimmt für die Tiere und deren Lebensraum. Wir sind technologisch so weit wie nie, doch wird der Fokus immer noch völlig verkehrt gesetzt. Anstatt sich effektiv um unser Umweltproblem zu kümmern, welches unser ganzes Dasein bedroht, kümmern sich die Mächtigen lieber um Waffenpolitik, Macht und Profit. Manchmal frage ich mich, was läuft da in den Köpfen schief…Denn wenn wir erst unsere Welt völlig zerstört haben, nützen Macht und Profit auch nichts mehr. Ohne den nötigen gesunden Lebensraum ist niemand lebensfähig.

Lido SonnenuntergangReleais Alberti

Im Releais Alberti gönnten wir uns eine kleine Rast. Auf der Terrasse wurden wir mit süßem Beiwerk zu unserem Cappucchino versorgt. Im Grunde waren Julia und ich die einzigen, die stets auf Cappucchino schwörten. Ich erfuhr im nachhinein, dass richtige Italiener nur morgens einen Cappucchino tranken und ansonsten sich nur noch Espresso genehmigten. Cappucchino war also typisch deutsch 🙂

Borgo di Malamocco

Malamocco ist ein kleines Dörfchen und wirkt so gar nicht richtig zugehörig zu Lido oder Venedig. Es ist ein wenig als hätte man hier die Zeit angehalten. Die farbenfrohen Häuser haben mich leicht an Burano erinnert. so wie alle katholischen Orte, gibt es auch hier eine Kathedrale.

Chiesa di Santa Maria Assunta

Im Gegensatz zu der Chiesa di San Nicolò strotzt die Santa Maria Assunta nur vor Opulenz. Genau wie in der anderen Kirche spürte ich diese Ehrfurcht. Immer, wenn ich in Kathedralen oder Tempeln bin verleitet es mich dazu eine Kerze oder Räucherstäbchen anzünden zu wollen. Die Kerze, die man entzündet ist Symbol für Gebet, Dank, Wunsch oder einfach ein Andenken an eine verstorbene Person. Eine schöne Geste, wie ich finde.

San Marco

Ein wenig müde ging es zurück erstmal ins Hotel. Zumindest für unsere Mitstreiterinnen. Wir – Julia und ich hingegen brausten per Vaporetto im Eiltemp nach San Marco. Wir hatten eine Mission. In einem der unzähligen Taschenläden DIE TASCHE finden. Julia hatte sich in den Kopf gesetzt, sich in Venedig erneut eine Tasche zu kaufen. Koste es was es wolle. Eigentlich waren wir echt im Zeitdruck und ich wies sie auch darauf hin. Der Blick sagte alles. Mit einem innerlichen Seufzer nahm ich die Sache in die Hand. Ich erklärte Benedetta, dass wir ganz dringend eine Tasche kaufen mussten. Nun standen wir auf dem San Marcos Platz. Drumherum gab es einige Taschenläden, die wir dann im Affenzahn abgrasten. Letztendlich fanden wir beide je eine Tasche. Man möge sie als Möchtegern Furla bezeichnen. Sie sah 1:1 aus wie eine und alle dachten, es sei auch das Original. Nein! Wo Furla nicht drauf steht, ist Furla auch nicht drin! So einfach! Binnen 1,5 Stunden später saßen wir bereits beim Essen.

Quattro Fontane Restaurant

Den Abend liessen wir ausklingen im Quattro Fontane Restaurant, welches auch ein Hotel ist. Mehrere Gänge warteten wieder auf uns. Ein Gang übertrumpfte das Menü. Wieder kann ich nur bestätigen, dass beste Essen stammt aus Italien! Frische Kräuter, frisches Gemüse und butterzartes Fleisch. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so ein unglaublich gutes Rinderfilet gegessen. Dazu gab es eine Honig Chili Sauce. Ihr wisst, ich speise vorzugsweise vegetarisch bis vegan, aber den italienischen Gaumenfreuden konnte ich mich nicht entziehen. Vorher habe ich mich jedoch erkundet, ob es sich bei dem Getier, um ein glückliches gehandelt habe. Zumindest hatte es so geschmeckt. In der Tat werden die Tiere noch artgerecht im Freien gehalten.

Hotel Excelsior

Ein Hotel, wie aus einem Märchen. Der arabische Einfluss erinnert stark an 1001 Nacht. Hier trifft Märchen auf modernen italienischen Flair. Bereits als ich die Eingangshalle betrat war es um mich geschehen. Dieses 5 Sterne Hotel ist ein Traum. Das Hotel Excelsior liegt direkt am Strand und hat auch einen eigenen Pool.

Alljährlich finden auf Lido di Venezia die Filmfestspiele statt und Stars und Sternchen verbringen dann die Zeit im Hotel Excelsior. Doch das Hotel ist auch Anlaufstelle für Werbespots oder Shootings. Am letzten Tag an dem wir vor Ort brunchten, konnten wir den Dreh eines neuen Werbespots auf der Terrasse beobachten.

Als wir uns auf dem Heimweg machten, wurde es mir schon schwer ums Herz. Ich hatte Venedig mit all seinen Inseln ins Herz geschlossen. Das wunderschöne Ambiente, die Kultur, die Geschichte und die Herzlichkeit der Menschen. Italien, ich komme wieder!

Presse

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